Facettenschliff
Für den Facettenschliff kommen eigentlich nur die besseren Edelsteinqualitäten in Frage. Die feurige Wirkung des Facettenschliffes beruht auf der Reflektion von Licht im Stein - der Rohstein muss dementsprechend ein Mindestmaß an Reinheit haben um später starkes Feuer ziegen zu können.
Zu große oder zu viele Einschlüsse bewirken ein reduziertes Feuer im Stein. Beim Facettenschliff wird ein Edelstein auf einer Schleifscheibe mit vielen kleinen glatten Flächen, den sogenannten Facetten ausgestattet, die als Spiegelflächen für das in den Edelstein einfallende Licht dienen. Dabei sind viele Facettenschliffe und die Anordnung ihrer Facetten in einem bestimmten Winkel genau vorausberechnet, um optimale Lichtreflektionen zu bieten. |
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Aufwendiger Brillantschliff
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Perfekt facettierter Kunzit
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Schachbrett Facettenschliff
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Treppenschliffe betonen die Farbe
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Einer der bekanntesten Schliffe ist der (Voll-)Brillantschliff mit exakt berechneten Proportionen. Jede noch so geringe Abweichung von diesen Proportionen reduziert das Feuer des fertigen Edelsteines - beim Schleifen ist also höchste Sorgfalt gefragt.
Nach dem Facettieren wird jede einzelne Facette auf einer Drehscheibe aus weichem Metall, Holz oder Leder poliert um kleine Kratzer oder Unebenheiten des ersten Arbeitsschrittes zu beseitigen. Sehr alt ist dieses Verfahren der Edelsteinverarbeitung übrigens noch nicht - erst nach der Erfindung der Schleifscheibe etwa im 15.Jahrhundert kommt der Facettenschliff allmählich in Mode. Große berühmte Edelsteine des Mittelalters leuchten zwar, als wären Sie facettiert - sie sind jedoch nur hochglänzend poliert oder als Cabochon geschliffen (gemugelt, siehe Cabochon). |
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