Rubin
Rubin ist mineralogisch gesehen die rote Varietät von Korund. Ein weiterer bekannter Korund ist der Saphir - früher wurden nur blaue Korunde als Saphir bezeichnet, mittlerweile tragen alle Korunde bis auf die roten Rubine den Namen Saphir.
Wie viele Edelsteine ist der Name des Edelsteins Rubin auf seine Farbe zurückzuführen, das lateinische rubens bedeutet rot. Schätzungen gehen davon aus, dass mittlerweile 98% aller auf dem Weltmarkt erhältlichen Rubine durch Hitze farbverbessert werden. Auch ein derart behandelter Rubin hat seinen Preis - schliesslich lässt sich kein minderwertiger heller Rubin zu einem Karmesin-roten Spitzenstein brennen, die Qualität des Rohsteines spielt eine grosse Rolle. Auch auf die Reinheit des Rohmaterials kommt es an, vorhandene Einschlüsse oder Risse lassen sich nur minimal korrigieren. Mittlerweile sind häufig behandelte Rubine auf dem Weltmarkt zu finden, deren Frakturen im Vakuum mit Glas aufgefüllt wurden - solche Rubine zeigen auch dauerhaft intensivere Farbe. Derartige Rubine müssen als behandelt deklariert werden. |
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Roter Korund: der Rubin
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Rubin in Zoisit aus Tansania
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Behandelter Rubin aus Madagaskar
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Behandelter Rubin Cabochon
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Sternrubin aus Indien
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Nur wenige Rubinkristalle zeigen von Natur aus so feines Rot, dass es keiner künstlichen Verbesserung bedarf. Für die Förderung solcher Steine berühmt sind vor allem Sri Lanka (ehemals Ceylon) und Myanmar (ehemals Burma). Große, komplett unbehandelte Rubine in feinstem Blutrot und von guter Reinheit sind nach wie vor so teuer, dass Sie nur besonders Wohlhabenden vorbehalten sind. Die Preise solcher Rubine können in astronomische Höhen steigen - große Spitzenrubine können weitaus teurer sein als Diamanten gleicher Grösse!
Eine Besonderheit des Korunds ist seine hohe Härte. Auf der Mohsschen Härteskala folgt der Korund mit einer Härte von 9 gleich hinter dem Diamanten und gehört damit zu den härtesten Edelsteinen überhaupt. Daher wird derber Korund, der über keine Edelsteinqualität verfügt, in Indien seit Jahrhunderten zum Schleifen und Polieren anderer Edelsteine verwendet. Auch heute spielt Korund in der Industrie als Schleifmittel eine große Rolle. Rubin, bzw. Korund wurde erst ca. um 1800 als eigenständiges Mineral erkannt, im Mittelalter konnte nicht zwischen Rubin, rotem Spinell und Granat unterschieden werden, sie wurden zusammenfassend als Karfunkelsteine bezeichnet. Viele berühmte "Rubine" in Kronen und Geschmeiden haben sich bei späterer gemmologischer Untersuchung als rote Spinelle herausgestellt, so z.B. der große Black Prince Ruby in den englischen Kronjuwelen. Einige Rubine und Saphire zeigen im Cabochonschliff einen Sterneffekt, den sogenannten Asterismus. Bei Sonnen- oder Punktlicht zeigt sich ein Lichtstern auf dem Stein, der je nach Lichteinfall über die Oberfläche wogt. Sternrubine und Sternsaphire sind beliebte Sammler- und Schmucksteine. |
Chemische Formel | Al2O3 |
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Mineralklasse | Aluminiumoxid |
Härte | 9 |
Dichte | 3,97-4,05g/cm3 |
Lichtbrechung | 1,762-1,778 |
Farbe | hellrot bis dunkelrot |
Strichfarbe | weiß |
Kristallsystem | trigonal |
Spaltbarkeit | keine |
Bruch | muschelig,splittrig |
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